Beefer – beef it or leave it!
Ja, der Beefer hat mich schon immer gereizt, doch der Preis hat mich lange Zeit abgeschreckt. Nach zahlreichen Berichten und Videos zum 800 Grad Grill habe ich dann aber doch zugeschlagen. 699 Euro werden für den Hochtemperaturgrill aufgerufen. Mit dabei ist der passende Grillrost mit Griff, eine Gastronormschale, ein Grillhandschuh und ein Gasschlauch (1 m) mit Druckminderer. Mehr braucht man auch nicht. Die Grundausstattung reicht völlig aus, um sich dem „perfekten Steak“ zu widmen.
Was ist das Besondere am Beefer?
Der Beefer ist ein Hochleistungsgrill für Fleischfreaks, welcher nach dem Vorbild amerikanischer Steakhousegrills konstruiert wurde. Dabei wird durch einen Hochleistungsbrenner 800 Grad Oberhitze erzeugt. Man legt das Steak also nicht wie bei einem herkömmlichen Grill auf einen Grillrost mit einem untenliegenden Brenner. Beim Beefer kommt das „Höllenfeuer“ von oben. Innerhalb von wenigen Sekunden bildet sich eine knusprige Kruste. Durch die sogenannte Maillard-Reaktion entstehen die wunderbaren Röstaromen, die ein gutes Steak ausmachen. Außen knusprig, innen saftig, so sollte das perfekte Steak sein.
Auf dem heimischen Grill oder dem Herd ist es nicht so einfach das perfekte Steak hinzubekommen. Häufig ist der Kern des Steaks übergart, bevor man eine vernünftige Kruste hinbekommen hat und auf einem handelsüblichen Grillrost bekommt man die durchgängige Kruste einfach nicht hin. Wenn man sich ein gegrilltes Steak mal genauer anschaut, entsteht die Kruste meist nur an den Stellen, wo das Steak auf dem Grillrost aufliegt. Dieses Branding sieht zwar toll aus, ist aber weit entfernt vom Optimum was möglich ist.
Beim Beefer kommt die Hitze von oben und das Steak wird vollflächig „gebeeft“ So entsteht das Maximum an Röstaromen. Auf Grund der großen Hitze passiert das innerhalb von 30-45 Sekunden, so dass das Steak gar keine Chance hat zu übergaren.
Preisgestaltung, Nachbauten und mögliche Konsequenzen
Der Beefer wird häufig als überteuert dargestellt. Richtig ist, dass der Beefer nicht gerade ein Schnäppchen ist. Allerdings bekommt man hier für 699 Euro ein durchdachtes und TÜV-geprüftes Gerät aus hochwertigen Materialien. Matt gebürstetes Edelstahl, ein spezieller Gasstrahler (der auch für Überkopfbetrieb geeignet ist), Entwicklung, Vertrieb, etc. kosten nun mal Geld. Der Beefer wird in Handarbeit in Deutschland gefertigt. All das hat seinen Preis. Ihr wollt doch alle mit eurer Arbeit auch einen fairen Lohn bekommen, oder?
Immer wieder sehe ich Nachbauten mit günstigen 30 Euro-Gasstrahlern, die eigentlich für den Flaschenbetrieb gedacht sind. Diese Strahler sind nicht für dauerhaften Überkopfbetrieb geeignet. Der Gasstrahler im Beefer ist ein spezieller Strahler, der nicht ohne Grund 160 Euro kostet. Ich möchte ausdrücklich vor diesen Nachbauten warnen. Mit Gas und den hohen Temperaturen ist nicht zu spaßen. Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann hier der erste Unfall passiert…
Die Inbetriebnahme
Der Beefer wird komplett montiert geliefert. Die kantige Form, schwarz lackierte Seitenteile und gebürstetes Edelstahl lassen den Beefer hochwertig wirken. Er ist tadellos verarbeitet, was man bei dem Preis allerdings auch erwarten darf.
Man muss lediglich den Gasschlauch anschliessen und den roten Button drücken, um den Gasfluss in den Brenner zu starten. Gezündet wird mit einem Streichholz oder einem Stabfeuerzeug. Innerhalb von gut 5-10 Minuten ist der Beefer aufgeheizt und einsatzbereit. Der rotglühende Keramikbrenner wirkt schon irgendwie respekteinflößend. Doch schafft er wirklich die versprochenen 800 Grad?Ja!. Respekt… ein wahres Höllenfeuer glüht hier.
Mein erster Eindruck: Der Beefer ist beeindruckend! Leistungsstark, tadellos verarbeitet, kantig und markant: ein echtes Männerspielzeug eben! Man braucht ihn nicht unbedingt, aber „Mann“ will ihn haben. Es Bedarf etwas Übung um die 800 Grad Hitze wirklich zu beherrschen. Wenige Sekunden machen hier den Unterschied zwischen dem perfekten Steak und „Oh Mist… verbrannt!“ Er macht genau das, was er verspricht: Er sorgt für die perfekte Kruste auf einem Steak. Aussen knusprig, innen saftig! Vor allem in Kombination mit Sous Vide sind wir dem perfekten Steak ganz nahe…
Ich glaube der Beefer und ich werden gute Freunde und ich werde in Zukunft noch einige Dinge ausprobieren. Nicht nur für Steaks sondern auch für Fisch, Meeresfrüchte oder Obst scheint mir das Gerät geeignet zu sein. Ich werde weiter experimentieren und berichten…
Hier die Bilder:
One thought to “Beefer 800°C – Don´t call it grill…”